, Franco Barletta

Ansegeln 2016 nach Romanshorn zum SSCRo

Am vergangenen Wochenende fand das Ansegeln bei bitter kalten Bedingungen statt. Gerade drei Boote nahmen den Wasserweg auf sich.  Dabei hat der Tag eigentlich vielversprechend angefangen und es war bis ca. 14:00 mehrheitlich trocken. Sogar ein schöner Oster stand um diese Zeit an, so dass man sich auf eine schnelle Gennaker Überfahrt einstellte. Wie immer kommt es anders. Genau beim Auslaufen fängt es an zu regnen, besser gesagt, es schüttete aus Kübeln. Was Solls, Hauptsache Wind. Segel hoch Gennaker hoch und ... Flaute ... und alles nass. Mittlerweile läuft auch das zweite Boot aus dem Hafen Arbon und nimmt Kurs Richtung Romanshorn. Unter Motor, definitiv hat Godi die bessere Entscheidung getroffen.  Kaum waren alle Segel wieder aufgeräumt verstaut, liegt ein schöner Nordwind mit 2 - 3 Windstärken an. Eigentlich ideal. Einzig der innere Schweinehund weigert sich vehement und lässt sich nicht mehr überreden. Somit ebenfalls unter Motor Richtung Romanshorn. Im Hafen gibt es einige freie Plätze und ich finde einen Platz neben dem dritten YCA Boot von Esther und Peter. Sie haben die ganze Übung wesentlich früher, unter Motor und trocken hinter sich gelassen.

Um 17:00 Uhr traffen wir uns vor dem Restaurant Hafen. Mittlerweile hat sich ein Dauernieseln eingestellt, dass sich langsam aber sicher zu einem Dauerregen entwickelte. Weisswein und Aperogebäck lässt etwas den Regen vergessen. Auch die gereichte feine Suppe hilft die Kälte etwas abzuhalten. Als dann der Wind aus West auffrischt und uns ziemlich ungemütlich den Regen weit unter die Veranda bläst, dislozieren auch die letzten ins Lokal rein. Das Ambiente ist gemütlich Modern eingerichtet und lädt zum Verweilen gerade zu ein. Nur wir haben uns bereits im Glöckli zum Spagettiplausch angemeldet. Somit wieder raus in den Regen und zurück in den Hafen des SSCRo. Dort erwarten uns bereits einige weitere "Pneureisende". Monika Rebsamen, die Aktuarin des SSCRo, empfängt uns herzlichst und überbringt uns die Grüsse des SSCRo. Das Salatbuffet, der Spagettiplausch und auch der Dessert sind super. Das Lokal mit dem Kaminoffen ist sehr gemütlich. So vergeht die Zeit im Flug und bis ca. 24:00 Uhr verbleiben nur noch die hart gesottenen, die das Abenteuer mit dem Schiff angegangen sind. Oder war es allenfalls der Graus vor dem kalten Schiff? Bis 01:00 waren schlussendlich alle in den Kojen, wo ich definitv bereute, dass Angebot von Rolf seinen Elektroofen mit zunehmen, nicht angenommen zu haben. Es wurde eine sehr kalte Nacht.

Am Morgen überraschte uns das Wetter mit etwas Sonnenschein und abnehmenden Regen. Meine Nachbarn hatte ich mir am Vortag genau ausgesucht. Die Strategie muss doch passen, hat uns Philip Juchli und Ivo Gonzenbach am Regattastamm eingetrichtert. Die Taktik einfach bei Mattmanns zum Kaffee zu gehen, ging ebenfalls auf. Der Regen stellte sich ganz ein und es wehte ein schöner Wester mit 5 - 8 Knoten. Wir liefen gemeinsam aus und freuten uns auf den trockenen Heimweg. Esther und Peter ware die ersten unter Spi, die Kurs Arbon anliegen hatten. Godi unter Schmetterlingsbesegelung kam kurz danachs. Ich selber war immer noch in Verhandlung mit dem streikenden Autopilot, der vermutlich den verschneiten Rorschacherberg bemerkt hatte. Egal, es muss auch ohne gehen. Wie immer in solchen Situationen, passt gar nichts. Den pitsch nassen Gennaker hatte ich ebenfalls nicht klariert, so dass ich mindesten zwei halbe Schläge im 155 qm Gennaker hatte und eine nette Gennaker Kerze stehen hatte, somit pendelte ich zwischen Vorschiff und Ruder. Es muss auch ohne gehen, was für ein blöder Spruch. Nach einer gefühlten Ewigkeit, hatte ich endlich auch Kurs Richtung Arbon. Mit 8 - 10 Knoten Fahrt, konnte ich schnell auf Esther und Peter aufschliessen und kreuzte vor Arbon Livia Neaf, die auf ihrem 49er für eine Regatta trainierte. Die Mädels imponierten mir, da sie bei den Temperaturen auf dem sehr sportlichen 49er trainierten. Da sich eine Front von Westen ankündigte, räumte ich schnell auf und die anderen zwei Schiffe waren bereits vor ihrem Heimathafen. Kaum im Hafen, ging der Regen los und wurde durch Graupel noch verstärkt. Innerhalb kurzer Zeit, hatte sich eine nette Eisbahn auf dem Deck ausgebreitet. Mit klammen Fingern, die Mädels auf dem 49er hatten vermutlich noch weniger zu lachen wie ich, beendete ich die Expedition Romanshorn.